Einleitung

 

Die Exkursion stand unter dem Motto Wirtschaftsgeographie und hatte das Ziel, eine Unterrichtseinheit zu diesem Thema zu erstellen. Dabei sollten im Sinne einer Geographie vor Ort zum einen die Wirtschaft im größten europäischen Technopol - Sophia Antipolis - und zum anderen jene in Monaco bearbeitet und verglichen werden.


Die Côte d´Azur liegt im Schnittpunkt der blauen Banane und des Sunbelts.


Hierbei dürfte das kleine, im Südosten Frankreichs gelegene, Fürstentum in erster Linie wohl jedem durch seine touristischen Attraktivitäten, wie etwa dem jährlich stattfindende Formel 1 Grand Prix, oder als Steuerparadies der Reichen und Schönen bekannt sein. Jedoch wurden wir während unseres Aufenthaltes durchaus eines Besseren belehrt. Unter anderem ein Besuch in der erst vor kurzem gegründeten jungen Industrie- und Handelskammer gab uns einen durchaus beeindruckenden Einblick in die wirtschaftlichen Aktivitäten Monacos: So finden sich auf einer Gesamtfläche von 2 km² fast 4.500 Firmen, zahlreiche (Privat-)Banken und verschiedene internationale Organisationen, die sich vor allem dem Schutz und der Erforschung des (Mittel-)Meeres verschrieben haben. Aber auch die dort angesiedelten Firmen unterliegen strengen Auflagen bzgl. des Umweltschutzes. Kombiniert mit einem sehr hohen Anspruch an Qualität und neuester Technologie - Monaco Telecom ist der erste Betreiber, der schon jetzt das UMTS-Netz probeweise eingeführt hat - kann der Stadt-Staat heute als ein dynamisches Wirtschaftszentrum von internationaler Größe bezeichnet werden, in dem das Problem Arbeitslosigkeit praktisch nicht existiert.

Etwas im Hinterland der Côte d´Azur, zwischen Nizza und Cannes gelegen, befindet sich unser zweiter Untersuchungsgegenstand: Sophia Antipolis. Wie bereits zu Beginn erwähnt handelt es sich hierbei um eine Art Technologiepark, d.h. um eine Ansiedlung u.a. weltweit größter Firmen, hauptsächlich aus der IT-, Pharmazie- und Dienstleistungsbranche. Neben diesen Firmen befinden sich dort aber auch verschiedene Handels- bzw. Ingenieurhochschulen (z.B. CERAM, Eurécom) und Teilbereiche der Universität Nizza, welche sehr stark in das Arbeitsumfeld der dortigen Unternehmen involviert sind. Insbesondere muß in diesem Zusammenhang erwähnt werden, daß in Sophia Antipolis keinerlei Produktion, sondern nur Forschung stattfindet bzw. Dienstleistungen erbracht werden. Idee und Realisation dieses Konzeptes gehen dabei auf Pierre Laffitte zurück, der das Technopol im Jahre 1969 gründete. Mittlerweile hat es sich - durch vor Ort vorhandene Infrastruktur, wie der Flughafen in Nizza - zu einem zweiten Standbein neben dem Tourismus entwickelt, von dem die Region im Großen und Ganzen bisher profitiert hat. Allerdings lassen sich auch jetzt schon einige Probleme, zum Beispiel hinsichtlich der Verkehrsbelastung, nicht übersehen. Wie sich das in der Zukunft auswirken wird und wie man eine Zunahme bei einer wahrscheinlich gleichzeitigen Ansiedlung weiterer Firmen verhindern kann, sei dahingestellt. Insgesamt können wir jedoch sagen, daß uns die Exkursion einen sehr guten Einblick in das dortige Wirtschaftsleben gegeben hat, was sicherlich auch durch die zahlreichen Besuche in verschiedenen Firmen, wie SAP, Organisationen und Industrie- und Handelskammern unterstützt wurde. Dabei wurde uns auch deutlich, daß das dortige Leben sehr international geprägt ist, was einen wesentlichen Reiz des Arbeitsumfeldes und wahrscheinlich auch den Erfolg sowohl von Sophia Antipolis, als auch von Monaco ausmacht.

 

Wir danken Herrn Prof. Dr. Kilchenmann und Frau Cochard-Rein für die Organisation und Durchführung der Exkursion.

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